Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch? Ablauf & Phasen
Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch? Diese Frage kommt spätestens bei der Planung auf. Das Vorstellungsgespräch kann nach wenigen Minuten beendet sein oder mehrere Stunden gehen. Dabei hängt die Dauer unter anderem vom Inhalt der Fragen und der jeweiligen Stelle ab. Die Gesprächslänge kann aber auch mit der Entscheidung – also der Zu- oder Absage – zusammenhängen. Wie ein Vorstellungsgespräch abläuft und welche Faktoren die Dauer beeinflussen, erfahren Sie hier.
Der zeitliche Ablauf im Vorstellungsgespräch
Der Ablauf des Vorstellungsgesprächs kann variabel sein. Das nachfolgende Schema wird bei Bewerbungsgesprächen aber gerne angewandt:
Phase 1: Begrüßung
Die Gesprächseröffnung beginnt mit einer freundlichen Grußformel und einem festen Händedruck. Nach der namentlichen Vorstellung fängt das Gespräch mit ein paar Alltagsfragen an.
Phase 2: Selbstvorstellung
Bei der Selbstpräsentation geht es darum, Ihre Fähigkeiten und berufsrelevanten Eigenschaften innerhalb weniger Minuten vorzustellen. Viele Arbeitgeber entscheiden bereits anhand dieser Informationen, ob der Bewerber zu dem Unternehmen passt.
Phase 3: Das Unternehmen stellt sich vor
Der Personaler geht auf die wichtigsten Attribute des Unternehmens ein. Durch aktives Zuhören können Sie Ihr Interesse an dem Unternehmen zum Ausdruck bringen.
Phase 4: Fragen an den Bewerber
Der nächste Punkt im Ablauf beinhaltet Fragen rund um das Thema, ob der Bewerber zu der ausgeschriebenen Stelle passt. Der Personaler nutzt das Gespräch auch, um zu erfahren, ob der Bewerber einen sympathischen und fachkundigen Eindruck macht. Hier geht es aber vor allem darum, eine Verbindung zwischen der Stellenanzeige und Ihren Fähigkeiten herzustellen.
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Phase 5: Vertragsverhandlungen
Gegen Ende des Vorstellungsgesprächs tauschen sich die Gesprächspartner über den Einstellungstermin, die Urlaubsregelungen, das Gehalt und die Entwicklungschancen aus.
Phase 6: Rückfragen
Gerade mussten Sie sich mit dem Fragen des Arbeitgebers beschäftigen. Jetzt sind Sie Zug! Rückfragen sind ein klares Zeichen dafür, dass der Bewerber Interesse an der Stelle hat.
Phase 7: Die Verabschiedung nach dem Vorstellungsgespräch
Bevor sich die Wege zunächst wieder trennen, teilt Ihnen der Gesprächspartner den weiteren Ablauf mit. Danach bedanken sich die beiden Parteien dafür, dass sich der jeweils andere Zeit für das Gespräch genommen hat.
Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch?
Die Antwort auf die Frage „Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch?” hängt von zahlreichen Faktoren ab:
- In großen Unternehmen dauert das Bewerbungsgespräch meistens länger als in kleinen Betrieben, weil mehrere Personen am Entscheidungsprozess teilnehmen.
- Während die klassischen Berufsbilder häufig kürzere Vorstellungsgespräche durchführen, wollen innovative Arbeitgeber die Kandidaten durch zusätzliche Fragen genauer unter die Lupe nehmen.
- Die Dauer verlängert sich, wenn es nicht nur in fachlicher Hinsicht, sondern auch auf persönlicher Ebene passen soll.
- Berufseinsteiger, Praktikanten und Nebenjobber müssen nicht so viele Fähigkeiten vorweisen können wie das Führungspersonal. Das Gespräch für Bewerber von gehobenen Positionen kann deshalb mehr Zeit in Anspruch nehmen.
- Auch Vorstellungsgespräche für komplexe Stellen fallen im Vergleich zu einfachen Tätigkeiten länger aus.
Auf die Frage „Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch?” gibt es also keine Pauschalantwort. Statistisch gesehen spielen sich die meisten Bewerbungsgespräche jedoch in einem Rahmen von 15 bis 45 Minuten ab. Demgegenüber dauert nur knapp jedes zehnte Vorstellungsgespräch eine oder mehrere Stunden lang.
Die verschiedenen Gesprächsarten
Wie Sie gesehen haben, gibt es zahlreiche Faktoren, die auf die Dauer des Gespräches Einfluss nehmen. Auch in Abhängigkeit zur Art des Bewerbungsgesprächs können große Unterschiede sein.
Beispiel 1: Das persönliche Vorstellungsgespräch
Persönliche Bewerbungsgespräche liegen bezüglich der Dauer im Mittelmaß. Bei dem persönlichen Kennenlernen entsteht ein klassisches Gespräch, dass eine ganz eigene Dynamik hat. Wenn das Unternehmen Interesse an dem Bewerber hat, können die Fragen viel Zeit in Anspruch nehmen.
Beispiel 2: Das Telefoninterview
Das Telefoninterview ist mit einer Dauer von knapp 15 Minuten ein Kurzgespräch. Der Personaler greift im Bewerbungsverfahren zum Hörer, wenn er die nötigen Informationen auf schnellem Wege erhalten will. In einem telefonischen Gespräch werden nur die wichtigsten Fragen abgeklärt. Das Telefoninterview als Vorstellungsgespräch gibt es hauptsächlich bei Praktika, Hilfstätigkeiten und in der Vorauswahl.
Beispiel 3: Das Videogespräch
Im Videogespräch kann es zu Verzögerungen kommen. Manchmal sind technische Defekte der Grund dafür. Außerdem kann es etwas länger dauern, bis der Gesprächspartner ein gutes Gespür für den jeweiligen Bewerber hat. Interaktive Elemente, wie Vorträge, können die Gesprächsdauer ebenfalls in die Länge ziehen.
Beispiel 4: Das Gruppengespräch
Je mehr Bewerber zeitgleich befragt werden, desto länger das Gesamtgespräch. Schließlich versucht der Arbeitgeber, jeden Kandidaten einzeln kennenzulernen. Häufig muss das Team Gruppenaufgaben bewältigen oder Fragen in der Gruppe diskutieren, damit der Personaler die Fähigkeiten bewerten kann. Für ein Gruppengespräch sollten Sie deshalb ein großzügiges Zeitfenster von mehreren Stunden einkalkulieren.
Was die Dauer über die Chancen verrät
Die Dauer des Bewerbungsgesprächs kann sowohl ein gutes als auch ein schlechtes Zeichen sein.
Ein Vorstellungsgespräch von wenigen Minuten kündigt meistens eine Absage an. Denn: Der Personaler bringt das Gespräch zu einem schnellen Ende, wenn er den Eindruck gewinnt, dass er die Stelle nicht mit dem Bewerber besetzen kann. Ein kurzes Bewerbungsgespräch kann also bedeuten, dass seitens des Unternehmens kein Interesse an dem Gesprächspartner aufgekommen ist.
Demgegenüber liegen die Karten bei einem langen Gespräch meistens gut für Sie. Häufig sind lange Gesprächszeiten ein Hinweis dafür, dass der Arbeitgeber den Bewerber besser kennenlernen will. Der Gesprächspartner investiert seine Zeit nämlich nur in jene Kandidaten, die für die Stelle infrage kommen.