Die 15 wichtigsten Fragen und Antworten im Mitarbeitergespräch
Mitarbeitergespräche gehören zu den wichtigsten Aufgaben guter Führungskräfte. Im Rahmen eines solchen Mitarbeitergesprächs sollen Leistungen bewertet und Feedback besprochen werden. Es darf Lob, aber auch Kritik geben – und das auf beiden Seiten. Gespräche dieser Art können sehr hilfreich für die weitere Zusammenarbeit und die Zukunft des Unternehmens sein. Sie liefern wichtige Informationen über den Zusammenhalt des Teams und die Motivation der Mitarbeitenden. Ein gut vorbereitetes Mitarbeitergespräch ist kein Vortrag seitens des Vorgesetzten, sondern ein Dialog zwischen beiden Parteien. Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten, die im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs geklärt werden sollten.
Einen guten Einstieg schaffen – die fünf wichtigsten Fragen für den Beginn
Die ersten paar Fragen bilden die Grundlage dafür, wie das Mitarbeitergespräch im weiteren Verlauf fortgeführt wird. Hier geht es noch nicht um konkrete Aufgaben und Wünsche, sondern eher um das Wohlbefinden und die Erfolge von Ihnen als Mitarbeiter. Ein guter Start kann die Atmosphäre entspannen und für ein offenes und ehrliches Gespräch sorgen. Die wichtigsten fünf Fragen am Anfang lauten wie folgt:
1. Liegt Ihnen irgendetwas auf dem Herzen, das Sie direkt zu Beginn loswerden möchten?
2. Was ist Ihrer Meinung nach Ziel dieses Gesprächs?
3. Was war Ihr größter Erfolg seit unserem letzten Gespräch? (bzw. seit Einstellung, falls dies das erste Gespräch des Mitarbeiters ist)
4. Fühlen Sie sich wohl in Ihrem Team?
5. Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für das Team/das Unternehmen im kommenden Jahr?
Von seitens des Vorgesetzten ist es wichtig, Ihnen bereits zu Beginn zu vermitteln, dass es sich bei dem Mitarbeitergespräch nicht um einen Vortrag des Arbeitgebers handelt. Vielmehr soll es einen Dialog geben, in dem sich beide offen und ehrlich untereinander austauschen können. Daher ist es unbedingt wichtig, dass Sie sich gut vorbereiten. Die Einstiegsfrage wird direkt darauf abzielen, damit Ihnen von vornherein das Gefühl gegeben wird, dass Sie Ihre eigene Meinung und Gedanken einfließen lassen können. So verläuft das Gespräch entspannter und produktiver.
Fragen und Antworten rund um die Motivation, die Entwicklung und die Rolle im Allgemeinen
Die nächsten fünf Fragen zielen auf das Verständnis für die eigene Rolle und die Motivation ab, im Unternehmen zu bleiben. Mit diesen Fragen finden Arbeitgeber im Mitarbeitergespräch heraus, wie wohl Sie sich als Mitarbeiter im Team und dem Unternehmen insgesamt fühlen. Die Vorgesetzten können außerdem dabei heraushören, ob Sie mehr Verantwortung übernehmen möchten oder ob Sie sich vielleicht im Gegenteil sogar etwas überfordert fühlen.
6. Welche Projekte würden Sie zukünftig gerne übernehmen?
7. Welche Rolle würden Sie gerne als Nächstes im Unternehmen übernehmen?
8. Stimmen Ihre persönlichen Ziele mit denen des Unternehmens überein?
9. Was hindert Sie derzeit daran, Ihre Ziele umzusetzen?
10. Wenn Sie etwas auf höherer Ebene ändern könnten – was wäre das und wie würden Sie es umsetzen?
Beispielhafte Antworten könnten lauten:
- „Manchmal empfinde ich es als herausfordernd, alle notwendigen Ressourcen rechtzeitig zu erhalten, die für die zeitnahe Abschließung eines Projektes notwendig sind. Dadurch kann das Erreichen meiner Ziele erschwert werden.“
- „Auf höherer Ebene würde ich die Förderung von interdisziplinärer Zusammenarbeit stärken, indem ich dafür mehr Schulungen und Workshops anbiete.“
Sie sehen – die Antworten auf diese Fragen sind auch für die Vorgesetzten sehr interessant. Vergessen Sie nicht, die Antworten näher auszuführen, wenn noch Klärungsbedarf besteht. Beispielsweise könnte den Arbeitgeber folgende Fragen interessieren: „Wissen Sie, an welchen Stellen es in der Weiterleitung der Ressourcen meist zu Zeitverzögerungen kommt?“.
Einen sicheren Abschluss finden: Fragen nach der Zukunft der Arbeit und mehr Raum für Feedback
Richtung Ende des Mitarbeitergesprächs sollten außerdem Fragen abgedeckt werden, die Verbesserungsvorschläge beinhalten. Die folgenden fünf Fragen zielen auf Feedback Richtung Führungskraft und Management ab. Mit diesen Fragen finden Vorgesetzte heraus, wo Sie als Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge sehen und wie die Arbeit für Sie besser gestaltet werden kann. Gleichzeitig bieten sie einen angenehmen, entspannten Rahmen, Feedback zu geben. Meist werden gezielte Formulierungen ausgewählt, da sie produktiver erscheinen, als generell nach Feedback zu fragen:
11. Wohin möchten Sie sich weiterentwickeln?
12. Welche Ihrer Stärken möchten Sie im Job gerne mehr nutzen können?
13. Wie kann ich Sie unterstützen, damit Sie Ihre Ziele bestmöglich erreichen?
14. Wenn Sie für das Team verantwortlich wären – was würden Sie anders machen?
15. Wie möchten Sie am liebsten Feedback erhalten – reicht Ihnen ein jährliches Personalgespräch oder möchten Sie regelmäßiger Rückmeldung bekommen?
Antworten auf diese Fragen könnten beispielsweise lauten:
- „Ich persönlich habe den Wunsch nach regelmäßigem Feedback. Ich habe in diesem Jahr einige Rückmeldungen erhalten, generell wäre eine häufigere Kommunikation jedoch auf meiner Seite wünschenswert.“
- „Wäre ich für das Team verantwortlich, würde ich noch mehr auf Teamentwicklung setzen und mit teambildenden Maßnahmen den Zusammenhalt fördern.“
Im Idealfall profitieren beide Parteien von diesen Fragen und Antworten im Rahmen des Mitarbeitergesprächs, deshalb sollten Sie sich gut darauf vorbereiten.
Offene Feedbackrunden im Mitarbeitergespräch
Im Mitarbeitergespräch sollten viel Raum für Feedback, Anregungen und Fragen angeboten werden. Arbeitgeber sollten Ihnen die Gelegenheit geben, noch einmal Fragen rund um die Arbeit generell oder persönliche Leistungen zu stellen. Insbesondere wenn Sie als Mitarbeiter zu Beginn des Gespräches etwas zurückhaltend waren, ist jetzt noch mal Gelegenheit auszuholen. Haben Sie noch einen offenen Wunsch oder interessieren Sie sich für Fortbildungen in naher Zukunft? Diese Frage dient der Vertrauensbildung und gibt dem Mitarbeiter das Gefühl der Wertschätzung. Haben Sie einen Wunsch für die zukünftige Zusammenarbeit und möchten allgemein noch Dinge loswerden, die noch nicht angesprochen worden sind, sollten Sie dies jetzt loswerden. Ein Beispiel: „Ich würde gerne wissen, welche Schulungen und Workshops im nächsten angeboten werden, die mir bei meiner Zielerreichung helfen könnten.“
Das Mitarbeitergespräch bestmöglich gestalten und vorbereiten
Damit das Mitarbeitergespräch so angenehm wie möglich verläuft, sollten stets die Rahmenbedingungen stimmen. Ideal ist ein neutrales und sicheres Umfeld. Das bedeutet im besten Fall nicht das Büro des Chefs, sondern ein anderer Raum in Unternehmen. Das Büro der Führungskraft kann auf die Mitarbeiter schnell einschüchternd wirken. Das Mitarbeitergespräch sollte stets gut vorbereitet und im Vorfeld angekündigt werden. So können auch Sie sich als Mitarbeiter vorbereiten und entsprechend über Entwicklungen, Erfolge und mögliche Fragen nachdenken.
Beachten sollten Sie außerdem, dass es in jedem Personalgespräch Themen gibt, die absolute Tabus darstellen. Persönliche Fragen – beispielsweise über die Familie, finanzielle Situation, Religion, politische Einstellung oder gar sexuelle Orientierung – gehören niemals ins Mitarbeitergespräch.
Letztlich sollten Sie nie mit Rückmeldungen sparen: Betonen Sie sowohl Ihre guten Leistungen als auch die Ihres Chefs. Geben Sie aber auch berechtigte Kritik und Erwartungen weiter. Wenn beide Seiten respektvoll, aber ehrlich miteinander umgehen, wird das Gespräch nachhaltigen Erfolg haben.