Frühestmöglicher Eintrittstermin: So formulieren Sie ihn in Ihrer Bewerbung
Bei der Sichtung vieler Bewerbungsschreiben findet durch die Personaler eine erste Auswahl geeigneter Kandidaten nach deren frühestmöglicher Verfügbarkeit statt. Sie verbessern Ihre Aussicht auf ein Vorstellungsgespräch, indem Sie den Eintrittstermin realistisch bereits hier angeben. Die Angabe hat für Arbeitgeber und Bewerber mehrere Vorteile, vor allem den der Planbarkeit bei der Neubesetzung einer Stelle.
Warum gibt es die Frage nach dem frühestmöglichen Eintrittstermin?
Die Neubesetzung einer ausgeschriebenen Stelle soll aus Sicht der Arbeitgeber entweder schnellstmöglich oder zu bestimmten Fristen erfolgen. Die Projektplanung von Unternehmen hängt häufig von präziser Aussicht auf neue Fachkräfte ab. Deshalb werden Bewerbungsschreiben mit klar angegebenem Eintrittstermin genauer betrachtet und bestenfalls ein Vorstellungsgespräch innerhalb der Frist geplant.
Bewerber, die ihr Eintrittsdatum konkret nennen, zeigen damit ihre hohe Motivation für einen neuen Karriereschritt. Diese Kandidaten kennen die Bedingungen aus dem aktuellen Arbeitsvertrag, sind flexibel und einsatzbereit. Oft sind solche Softskills bereits in der Stellenausschreibung formuliert. Als Bewerber zeigen Sie, dass Sie ab der ersten Eintrittsminute zu 100 Prozent zur Verfügung stehen.
Eine Bewerbung für einen Eintrittstermin mehrere Monate nach dem Bewerbungsschreiben bedeutet im Auswahlverfahren keine Nachteile. Eventuell absolvieren Sie noch das letzte Studiensemester, oder Ihr aktueller Arbeitsvertrag endet zu einer späteren Frist. Je nach angestrebtem neuem Arbeitsverhältnis kann die frühe Bewerbung mit spätem Eintrittsdatum den Personalern sogar bei der Bewerbungskoordination helfen.
Muss ein frühestmögliches Eintrittsdatum immer angegeben werden?
Die Nennung eines Eintrittstermins wird von vielen Unternehmen ausdrücklich in einer Stellenausschreibung verlangt. Wenn Sie dies lesen, müssen Sie sich möglichst präzise für ein Eintrittsdatum entscheiden. Ob Sie sofort oder erst in einigen Monaten zur Verfügung stehen, kann bei Personalmangel ein entscheidendes Kriterium im Auswahlverfahren der Bewerbungen sein.
Taucht in der Formulierung für die Neubesetzung einer Stelle der Hinweis „zum schnellstmöglichen Eintrittstermin“ auf, ist die Personalnot beim Arbeitgeber gerade besonders groß. Wenn Sie jetzt bei der Nennung im Anschreiben „sofort“ hinzufügen, bedeutet das gegenüber anderen gleich qualifizierten Bewerbern einen Vorteil bei der Auswahl.
Gesucht werden Fachkräfte auch dann, wenn ein Unternehmen nicht ausdrücklich nach einem Eintrittstermin fragt. Bewerbungen können Sie in diesem Fall ohne Nennung im Anschreiben einreichen. Obwohl Sie größeren Ermessensspielraum haben, sollten Sie sich zeitlich festlegen. Schließlich zeugt dies von besonderer Initiative und einem starken Willen, die ausgeschriebene Stelle zu besetzen.
Wo müssen Sie den frühestmöglichen Eintrittstermin angeben?
Am Ende des Anschreibens einer Bewerbung steht üblicherweise die Formulierung einer Gehaltsvorstellung, anschließend die Bitte um ein Vorstellungsgespräch. Genau dazwischen passt die klare Formulierung des nächstmöglichen Eintrittstermins. Selbst bei flüchtigem Überfliegen sehen Personaler diese Nennung wie ein Achtungszeichen und sind bestenfalls gewillt, sich die Bewerbung genauer anzusehen.
Verzichten Sie darauf, ausführliche Gründe für den genannten Eintrittstermin zu formulieren. Arbeitgeber wissen automatisch, dass eventuell noch ein Arbeitsverhältnis besteht, ein Aufhebungsvertrag mit Fristen verbunden ist oder es andere Gründe gibt. Falls es für das neue Arbeitsverhältnis relevant ist, fragt spätestens der Personaler im Vorstellungsgespräch danach.
Mit der Formulierung eines klaren Eintrittstermins schaffen Sie gleichzeitig eine wohltuende Distanz zu den Wünschen der ausschreibenden Unternehmen. Diese kommen damit in Zugzwang, Sie entweder ausdrücklich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen oder Ihnen ebenso präzise bei der Formulierung des anschließenden Vertrags entgegenzukommen.
Wie bestimmen Sie Ihren frühestmöglichen Eintrittstermin?
Die Nennung des Eintrittstermins in der Bewerbung ist selten willkürlich. Sehen Sie hier an konkreten Beispielen, was bei der Bestimmung eines solchen Datums zu beachten ist:
Beispiele für die Formulierung des frühestmöglichen Eintrittstermins:
Bei unbefristetem Arbeitsvertrag
Für unbefristete Arbeitsverträge sieht das BGB eine Kündigungsfrist von vier Wochen vor. Bei einer Bewerbung können Sie dies so formulieren: „Nach Ablauf meiner einmonatigen Kündigungsfrist stehe ich Ihnen ab dem (xx.xx.xxxx) zur Verfügung.“
Bei befristetem Arbeitsvertrag
Stehen Sie zum Zeitpunkt Ihrer Bewerbung in einem befristeten Arbeitsvertrag, ist eine Kündigungsfrist ab mindestens zwei Wochen möglich oder konkret in Ihrem Vertrag genannt. Der Arbeitgeber erfährt im Bewerbungsschreiben dies: „Nach Fristablauf des aktuellen Arbeitsvertrages zum (xx.xx.xxxx) kann ich Ihr Team ab dem (xx.xx.xxxx) verstärken.“
Bei aktueller Arbeitslosigkeit
Üblicherweise stehen Arbeitssuchende neuen Arbeitgebern „sofort“ zur Verfügung. Wählen Sie als Eintrittstermin in diesem Fall den ersten Wochentag der neuen Woche, falls eine Konkretisierung des Eintrittsdatums in der Stellenausschreibung verlangt ist. Die Motivation zum schnellstmöglichen Eintritt lässt sich zum Beispiel so formulieren: „Ich kann ab dem (xx.xx.xxxx) Ihre ausgeschriebene Stelle besetzen, in Absprache gerne auch früher.“
Bei Studienabschluss
Schon vor den Abschlussprüfungen eines Studiums beginnen Bewerbungen von Studierenden für Stellen ihres Fachgebiets. Allerdings kann es noch einige Monate bis zum Studienabschluss dauern. Davon sollten Arbeitgeber mit der Nennung eines Eintrittstermins wie folgt erfahren: „Nach Abschluss meines Studiums in (xx Monaten) kann ich frühestens ab dem (xx.xx.xxxx) Ihr Unternehmen mit meinem Fachwissen verstärken.“
Bei fester Vorstellung des Eintrittstermins
Mitten im Studium, bei Projekten während einer Arbeitslosigkeit und in ähnlichen Fällen ist es möglich, sich durch die Formulierung eines konkreten Eintrittstermins noch etwas Luft zu verschaffen. Formulieren Sie dies so wie bei einem befristeten Arbeitsvertrag.
Bei unklarer Vorstellung des Eintrittstermins
Wählen Sie einen Eintrittstermin zwischen „sofort“ und „frühestens ab dem (xx.xx.xxxx)“, falls dies in der Stellenausschreibung verlangt ist. Ansonsten kann diese Angabe entfallen.
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