Wie Sie Ihre Gehaltsvorstellung in der Bewerbung richtig formulieren
Immer häufiger möchten Arbeitgeber, dass Sie Ihr Wunschgehalt bereits in der Bewerbung angeben. Grundsätzlich sollten Sie Ihren Gehaltswunsch jedoch nur dann angeben, wenn dies in der Stellenausschreibung ausdrücklich gefordert wird. In diesem Fall ist es aber ratsam, die persönliche Gehaltsvorstellung richtig und geschickt zu formulieren. Zudem kommt es auf die korrekte Platzierung in der Bewerbung an. Viele Bewerber bringt die richtige Formulierung der eigenen Gehaltsvorstellung regelrecht zur Verzweiflung, doch mit den richtigen Tipps vorab wird Ihnen das wesentlich leichter fallen.
Das Gehalt richtig einschätzen: Welche Faktoren beeinflussen das Gehalt?
In die Formulierung der Gehaltsvorstellung fließen eine Reihe von Faktoren ein. Das betrifft nicht allein Ihr Potenzial und Ihre bisherige berufliche Erfahrung, sondern auch die angestrebte Position und Branche der ausgeschriebenen Stelle. Gerade die Größe des Unternehmens und die Branche spielen dabei eine gewichtige Rolle. Mehr Verantwortung, ein hoher Marktwert und eine höhere Spezialisierung bringen ein besseres Gehalt mit sich. Zudem lohnt es sich zu schauen, wie der Arbeitgeber im Vergleich bei den Lohnzahlungen dasteht. Schließlich bestehen noch regionale Unterschiede bei den Gehältern. So verdienen Fachkräfte in Metropolen mehr als auf dem Land und in Bayern zum Beispiel mehr als in Sachsen-Anhalt. Nicht zuletzt bestehen leider immer noch geschlechterspezifische Unterschiede beim Gehalt und müssen bei der Gehaltsvorstellung berücksichtigt werden.
Gehaltsvorstellung in brutto oder netto angeben?
Angeben müssen Sie immer das Bruttogehalt pro Monat oder Jahr. Auf die Angabe von Zusatzleistungen verzichten Sie besser. Ihr derzeitiges Gehalt geben Sie ebenfalls besser nicht an. Wichtig ist, dass Sie nicht gleich mit einem zu hohen Betrag beim jeweiligen Unternehmen einsteigen, denn Sie sollten sich nicht gleich als zu teuer verkaufen. Im Normalfall umfasst die Gehaltsvorstellung auch sämtliche Zusatzleistungen wie Urlaub- oder Weihnachtsgeld sowie mögliche Prämien.
Richtige Formulierung der Gehaltsvorstellung in der Bewerbung
Hier existieren zwei Möglichkeiten, wie Sie den Wert des gewünschten Gehalts im Anschreiben der Bewerbung formulieren können: entweder als Fixbetrag oder Gehaltsspanne. Letzteres signalisiert dem Arbeitgeber eine größere Verhandlungsbereitschaft deinerseits. Es kommt aber immer auf die konkrete Bewerbung und Stelle an, wenn Sie Ihrem neuen Arbeitgeber Ihren Gehaltswunsch mitteilen möchten.
Die Gehaltsvorstellung wird stets ans Ende des Anschreibens einer Beerbung gesetzt, das heißt direkt vor der abschließenden Grußformel. Verdienen Sie bisher eher wenig, lassen Sie die alte Gehaltsangabe lieber weg und geben nur die neue Gehaltsvorstellung an. Verdienen Sie hingegen bereits ein hohes Gehalt und möchten eine hohe Gehaltsforderung in Ihrer Branche formulieren, müssen Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten eindeutig und klar hervorheben. Gleichzeitig signalisieren Sie durch die Angabe einer Gehaltsspanne Verhandlungsbereitschaft.
Sofern Sie über Ihr angestrebtes Zielgehalt noch unschlüssig sind, können Sie das so formulieren, dass Sie die Verhandlungen über die Gehaltsvorstellung lieber im Rahmen des Vorstellungsgesprächs führen würden. Die finale Verhandlung findet sowieso immer erst beim Vorstellungsgespräch statt. Dennoch ist von dieser Vorgehensweise eher abzuraten. Schließlich dürfen Sie in manchen Fällen auch gleich mögliche Zusatzleistungen mit in die Verhandlungen mit einbeziehen.
Beispiele: So kann die Gehaltsvorstellung formuliert werden
„Meine Gehaltsvorstellung für das Jahresgehalt liegt bei 50.000 Euro jährlich (als Fixbetrag).“
„Entsprechend meiner langjährigen Berufserfahrung, meinen besonderen Qualifikationen und der mit der ausgeschriebenen Position verbundenen Verantwortung liegt mein Gehaltswunsch bei. 60.000 Euro pro Jahr.“
„Durch meine Spezialisierung und die in vergangenen Jobpositionen erlangten Fachkenntnisse und Qualifikationen setze ich meine Gehaltsvorstellung bei 80.000 Euro pro Jahr an.“
„Mein Wunschgehalt setze ich zwischen 65.000 und 80.000 Euro jährlich an. Weitere Details dazu kläre ich gerne mit Ihnen in einem persönlichen Vorstellungsgespräch.“
„Ich freue mich schon darauf, Sie persönlich kennenzulernen und meinen Gehaltswunsch und das Jahresgehalt in einem Gespräch mit Ihnen zu klären.“
„Sobald ich mir ein genaueres Bild von der ausgeschriebenen Stelle machen konnte, werde ich Ihnen meine Gehaltsvorstellung mitteilen.“
Vorstellungsgespräch: Gehaltsvorstellung ansprechen & Wunschgehalt verhandeln
Mussten Sie bereits in der Bewerbung Ihren konkreten Gehaltswunsch für das Jahresgehalt angeben, kann es durchaus sein, dass die genauere Gehaltsverhandlung über den Wert bereits im Vorstellungsgespräch erfolgt. Daher gilt es, diese bereits vor dem Gespräch gründlich vorzubereiten und sich über die branchenüblichen Gehaltsspannen zu informieren. Natürlich spielt wiederum Ihre eigene Berufserfahrung in die Gehaltsvorstellung hinein. Fallen Sie unter keinen Umständen mit der Tür ins Haus und heben Sie sich die Verhandlung über das Gehalt für den Abschluss auf. Berücksichtigen Sie ferner alle Bestandteile wie Bonuszahlungen oder Prämien. Oft bestehen auch nicht-monetäre Vorteile, die das Unternehmen seinen Mitarbeitern bietet, zum Beispiel ein Jobticket oder Freigetränke. Durch eine geschickte Gehaltsverhandlung mit dem Arbeitgeber springt womöglich mehr Netto raus.
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Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Mehrere Faktoren bestimmen das Gehalt und Ihre Gehaltsvorstellung, darunter die angestrebte Position und die Unternehmensgröße.
- Das Wunschgehalt wird in brutto angegeben.
- Geben Sie auf jeden Fall herausragende Qualifikationen und Berufserfahrungen an, die für die angestrebte Position und ein höheres Gehalt sprechen.
- Kennen Sie Ihren Marktwert; das ist eins der wichtigsten Faktoren für Ihre Gehaltsvorstellung.
- Die Angabe der Gehaltsvorstellung wird entweder als Fixbetrag oder Gehaltsspanne am Ende des Anschreibens platziert.
- Die konkrete Gehaltsverhandlung geschieht oft nicht in der Bewerbung, sondern im Vorstellungsgespräch.